VR-NEWS: Leichter lernen mit Virtual Reality?
In unserer Blogreihe VR-News berichten wir regelmäßig über Neues, Spannendes und Wissenswertes rund ums Thema Virtual Reality und 360°.
Okay, gleich mal vorweg: Das Lösen von Differentialgleichungen wird einem durch bloßes Tragen der VR-Brille nicht plötzlich auf magische Weise gelingen. Da wird man sich schon auf das altbewährte Pauken verlassen müssen. Aber dennoch: im Bildungswesen erhofft man sich einiges von Virtual Reality. Trockene Inhalte sollen mittels 360°-Videos und VR-Brillen für die Schüler greifbarer werden. Diese Meinung findet prominente Anhänger.
Bill Gates für Virtual Reality im Klassenzimmer
Microsoft-Gründer Bill Gates betonte jüngst in seiner Rede auf einer Bildungskonferenz in San Diego, welche Vorteile Virtual Reality im Klassenzimmer mit sich bringe. Zwar ersetze Virtual Reality niemals einen guten Lehrer, jedoch sei es eine hilfreiche Ergänzung und biete die Möglichkeit, Inhalte auf eine zuvor unmögliche Weise zu vermitteln. Die Virtual Reality Brille aufgesetzt, gelangen Schüler an Orte, die sie nicht in einem eintägigen Schulausflug besuchen könnten, oder an historische Schauplätze, die es heute nicht mehr gibt. Eine hervorragende Möglichkeit, Schüler für diese Dinge zu begeistern, meint Gates, allerdings müsse man darauf achten, dass die Erzählweise nicht vom eigentlichen Thema ablenkt.
Auch Schauspieler Kevin Spacey reiht sich in diesen Tenor ein. Dem Financial Review gegenüber meinte er: „Die Klassenzimmer haben sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Stell dir vor, du kannst einfach eine Brille aufsetzen und am Grunde des Ozeans etwas über den Pazifik lernen, in Gettysburg etwas über den Bürgerkrieg oder im legendären Globe Theatre des 17. Jahrhunderts mit den Schauspielern auf der Bühne stehen.“
Google stattet Schulen mit Virtual Reality Equipment aus
Erste Bestrebungen in diese Richtung gibt es bereits von Google. Das Projekt „Expeditions – Pioneer Program“ möchte Virtual Reality in die Klassenzimmer bringen. Die Expeditionen nehmen Schüler an entfernte Orte mit, die aus Geld- und Zeitgründen für die meisten Schulen unerreichbar bleiben. Die Inkastadt Machu Picchu, der Weltraum, oder das Great Barrier Reef können dabei von den Schülern mit Hilfe eines Smartphones erkundet werden. Das Projekt ist noch in einer Testphase und wird bislang nur an einer Handvoll Schulen getestet. Auf der Website kann man sich für eine Teilnahme bewerben. Die ausgewählten Klassenzimmer werden sodann mit den VR-Brillen Google Cardboard ausgestattet, sowie einem Tablet, von dem aus der Lehrer die Expedition leiten kann.
Verkehrsunterricht mit VR-Brillen
Ein Praxisbeispiel aus Deutschland zeigt, wie Verkehrserziehung im virtuellen Raum aussehen kann. Die Initiative „SafeChild“ entwickelt eine VR-Anwendung, die Kindern die Regeln des Straßenverkehrs näherbringen soll. Gerade wenn es um Verkehrserziehung geht, sei praktische Übung besonders wichtig, jedoch im tatsächlichem Straßenverkehr aus Kosten- und Sicherheitsgründen oft problematisch, heißt es auf der Website des Projekts. Mittels Virtual Reality können sich Kinder vollkommen gefahrlos selbstständig durch den simulierten Stadtverkehr bewegen. Das Projekt wird vom BMI für Bildung und Forschung unterstützt.